Wie man den “Inneren Kritiker” loswerden kann
Jeder von uns hört ab und zu diese leise Stimme, die einem zuflüstert: „Ich bin mal wieder gescheitert“, “Ich strenge mich nicht genügend an“, „Ich bin ein Versager“. Kommt das Ihnen bekannt vor? Diese Stimme ist Ihr innerer Kritiker, den Sie genauso zum Schweigen bringen müssen wie einen zu aufdringlichen und unhöflichen Gesprächspartner. Sie müssen nicht auf ihn hören, aber Sie müssen auch nicht vermeiden, mit ihm zu kommunizieren – Sie müssen imstande sein, sich ihm zu widersetzen.
Ich tue das folgenderweise: Wenn ich mich dabei ertappe, wie ich eine kritische Bemerkung über mich selbst mache, notiere ich sie im Geiste und frage mich sofort: „Was halte ich denn sonst von mir, wenn diese innere Stimme schweigt?“. Sicherlich denken auch Sie ganz anders über sich selbst, wenn Sie ruhig sind, nicht wahr? Ich rate Ihnen, für solche Gespräche ein Tagebuch anzulegen. Schreiben Sie dort die Aussagen der inneren Stimme auf, die die Lage schlechter darstellt als sie ist. Auch wenn das nur Beleidigungen oder unsinnige Sätze sind – schreiben Sie trotzdem alles auf!
Natürlich können Sie den Prozess der Selbstkritik nicht mit einem Fingerschnips stoppen . Versuchen Sie, mit kleinen Dingen zu beginnen: ersetzen Sie zuerst das Pronomen „Ich“ durch „Du“, als würde Ihnen jemand anderes all die unangenehmen Dinge sagen. Dann geben Sie dieser Stimme eine bestimmte Tonlage, ein bestimmtes Timbre. Überlegen Sie sich, wer mit ihnen wohl derart sprechen würde oder zumindest, wie diese Person aussehen würde. Und während der nächsten Selbstkritik-Anfälle fragen Sie zurück: „Na und? Was tut das zur Sache?“ Falls Ihnen tatsächlich etwas misslungen ist: sind Sie denn der Einzige? Sind alle anderen als Sieger geboren? Nein. Oder heißt es, dass Sie alles liegen und stehen lassen und Ihr Ziel vergessen sollen? Das auch nicht. Warum müssen Sie sich dann das alles anhören?
Es gibt so einen Spruch über einen guten und einen bösen Wolf in jedem Menschen. Der Wolf, der mehr gefüttert wird, ist auch stärker. Füttern Sie also lieber den guten Wolf: loben Sie sich für gute Ergebnisse, lassen Sie sich Fehler machen, verzeihen Sie sich diese Fehler. Wenn Sie es heute nicht geschafft haben, dann schaffen Sie es morgen – aber auch nur, wenn SIe nicht aufhören es zu versuchen!